52: Eine Staffel von irgendeiner Serie am Stück gucken

Das war definitiv ein Punkt, der dafür gemacht war, in den Ferien erledigt zu werden ^^.

Wie jeder, der meinen Blog liest, weiß, bin ich ein absoluter Serienjunkie. Mit meinem Bruder zusammen schaue ich vor allem Krimiserien, aber an sich habe ich keine besonderen Vorlieben und schaue fast alles, außer komplett alberne Sitcoms (da gibt es eine schwer zu definierende Grenze zwischen lustig und nervig für mich): "Downton Abbey", "Gilmore Girls", "Gossip Girl" und dann natürlich die obligatorischen Krimiserien: "Castle", "The Mentalist", "Sherlock", ...
Meine neuste Errungenschaft habe ich mir auf die Empfehlung eines Kommentators meines Blogs (Gruß an RoM ;)) gekauft und nun in den Sommerferien an einem Tag komplett verschlungen: Die erste Staffel von "Orphan Black".

Die Serie hat sich einerseits angeboten, weil eine Staffel nur 10 Folgen hat und das somit machbar war, und andererseits, weil sie eine durchgehende Handlung hat (im Gegensatz zu vielen Krimiserien) und man daher ohnehin dem Suchtfaktor erlegen war.
Ich habe das Schauen nur durch das Abendessen unterbrochen, zu dem ich leider aufgrund dieser lästigen Sachen namens Familie und Real Life gehen musste :P, aber ansonsten habe ich die Aufgabe erfüllt, würde ich sagen.
Und für alle, die meine Meinung interessiert, stelle ich hier auch einfach gleich noch meine Rezension rein:





Inhalt

Als Sarah beobachtet, wie sich eine fremde Frau vor einen Zug wirft, ist sie geschockt - nicht nur wegen des Selbstmordes, sondern vor allem, weil die Frau ihr zum Verwechseln ähnlich sah. Kurzerhand nutzt sie die Gelegenheit, um ihrem früheren Leben zu entkommen und nimmt die Identität der Toten, einer Polizistin namens Elizabeth Childs, an. 
Doch schon bald erkennt Sarah, dass Beths Leben kein Kinderspiel war: Ihre "Zwillingsschwester" hat eine Zivilistin erschossen und ist nun vom Dienst suspendiert worden. Außerdem kriegt Sarah als Beth immer wieder Anrufe von einer Unbekannten und wird von einer weiteren Frau, einer Deutschen, aufgesucht, die ebenfalls genauso ausieht wie sie. Als die Unbekannte vor Sarahs Augen erschossen wird, macht sie sich daran, dass Geheimnis ihrer beiden toten Doppelgänger zu lüften und findet heraus, was ihr Leben für immer verändern wird:
Sie, Beth, die Deutsche und noch mindestens sechs weitere Frauen sind geklont worden. Und jemand scheint zu versuchen, alle Klone zu töten.
So versuchen Sarah und zwei weitere Klone, das Geheimnis ihrer Existenz zu lüften, während sie sich gleichzeitig vor dem unbekannten Killer in Acht nehmen und der Polizei ausweichen müssen, die sich ebenfalls für dne Fall zu interessieren beginnt.


Meinugng

 Wow, was für eine Serie! Ich würde euch ganz dringend raten, sie ebenfalls am Stück zu sehen, denn wenn ihr einmal angefangen habt, wollt ihr sicher nicht mehr aufhören.
Das liegt zum einen an der genial aufgebauten Handlung, die im Grunde aus mehreren Strängen besteht: Sarah, Cosima und Alison versuchen herauszufinden, wer sie geklont hat und das Experiment überwacht. Gleichzeitig werden sie von einem Unbekannten verfolgt, der die über die ganze Welt verteilten Klone nach und nach tötet, und dann haben sie auch noch alle ihre persönlichen Probleme: Sarah kämpft damit, ihr altes und Beths Leben unter einen Hut zu bringen, muss sich mit Beths Freund Paul, ihrem misstrauischen Partner, dem Polizisten Art, rumschlagen, ihrem gewalttätigen Ex Vic, der sie für tot hält, aus dem Weg gehen und versucht, Kontakt zu ihrer achtjährigen Tochter Kira aufzunehmen. Alison dagegen hat Eheprobleme und Cosima stürzt sich in ihre Forschungen über ihre Herkunft - und kommt dabei ihrer Kollegin Delphine sehr nahe.

Das klingt jetzt vielleicht nach etwas viel Beziehungsdrama und die Serie wird auch oft als Drama bezeichnet, doch ich halte sie für eine sehr gelungene Mischung aus Drama, Krimi und etwas Science Fiction, die sowohl männliches als auch weibliches Publikum gut unterhalten könnte, da es eben nicht nur um die persönlichen Probleme der Klone, sondern auch um eine Verschwörung und Killer geht. Es gibt Actionszenen, Blut und Gewalt, aber nicht so viel, dass man kaum noch zu Atem kommen oder komplett verstört würde.
So ist etwas für Actionliebhaber dabei, während sich die zart besaiteteren Zuschauer auf die drei Klone, die im Fokus stehen, konzentrieren können, mit deren Problemen man sich teilweise auch gut identifizieren kann.

Dadurch, dass man bei jedem dieser Handlungsstränge mitfiebert, wird die Serie nie langweilig und kann einen immer wieder mit neuen Enthüllungen, aber auch neuen Fragen und Problemen überraschen, die selbstverständlich - wie es bei Serien so üblich ist - am Ende der ersten Staffel nicht alles geklärt werden. Gerade die letzte Folge kann noch mal mit einem grandiosen Showdown, Schockmomenten und Szenen aufwarten, die einiges Unerwartetes über die Figuren preisgeben, die man meinte gekannt zu haben.
So sitzt man mit einem Cliffhanger da, zumindest was einige Teile der Handlung betrifft, und kann die zweite Staffel gar nicht abwarten, die zum Glück im Herbst im deutschen Fernsehen ausgestrahlt werden soll.

Die Figuren sind ebenso fazsinierend wie mysteriös und man ist sich nie so richtig sicher, was man von ihnen halten soll und wer auf wessen Seite ist.
Im Mittelpunkt steht natürlich Sarah, die einem eigentlich immer sympathisch ist und mit der man am meisten mitfiebert. Da sie die Protagonistin ist, kennt man sie am besten und hat bei ihr nicht das Gefühl, dass sie einen groß überraschen und sich  z.B. plötzlich als böse herausstellen könnte. Sie dient also als Identifikationsfigur, was ich bei Serien immer sehr wichtig finde, da man so am besten mitfiebern kann und weiß, auf wessen Seite man steht.
Doch schon bei den anderen Klonen fängt die Verwirrung an. Helena erscheint auf den ersten Blick gestört und gefährlich, doch wurde sie nicht nur so gemacht? Alison ist eine Bilderbuchhausfrau und Mutter, doch die Entwicklungen der ersten Staffel zeigen auch ihre grausame Seite.
Mit den anderen Nebenfiguren ist es ähnlich: Weiß Beths Freund Paul mehr, als Sarah glaubt? Was führen die Leute im Schilde, die offenbar für das Klonprojekt und dessen Überwachung zuständig sind? Ist Delphine tatsächlich eine Spionin, wie Sarah vermutet, oder hat Cosima Recht und sie will nur helfen? Wer hat noch alles ein dunkles Geheimnis?
Man darf gespannt sein, was in der zweiten Staffel noch so alles enthüllt wird.

Bei all den Klonen liegt natürlich nahe, dass beim Dreh eine Person mit Abstand am meisten zu tun hatte:  Tatiana Maslany, die Hauptdarstellerin, die für ihre Leistung in dieser Serie ein riesiges Kompliment und einen Haufen Preise verdient, denn sie spielt nicht nur die Hauptfigur Sarah, sondern auch deren Klone.
Ich bin mir sicher, dass schon das "normale" Schauspielern mit "nur" einer Rolle eine große Herausforderung ist. Man muss sich in seine Figur hineinversetzen können, fühlen, was sie fühlt, diese Figur sein, um sie vor der Kamera überzeugend rüberzubringen. Tatiana Maslany musste das nicht nur mit Sarah, sondern auch mit Cosima, Alison, Helena und den anderen, kurz auftauchenenden Klonen machen, was im Klartext bedeutet, dass sie mehr als vier Persönlichkeiten einstudieren musste.
Und das ist ihr wirklich unglaublich gut gelungen. Abgesehen von ihrem Äußeren unterscheiden die Klone sich auch alle untereinander in ihrer Persönlichkeit, auch in ihrer Art zu reden und ihrer Ausstrahlung, was eine grandiose Leistung ist, wenn man bedenkt, dass es eine Person ist, die all diese Rollen spielt - und dann auch noch mit sich selbst. Das muss gar nicht so leicht sein, die ganze Zeit mit der Luft oder vielleicht mit irgendeiner Person vom Set zu spielen und sich vorzustellen, da stünde man selbst.
Auch die anderen Schauspieler liefern solide Leistungen ab, obwohl sie für mich im Schatten der Hauptdarstellerin, die ja schon einen Großteil der Rollen alleine spielt, standen. Vor allem Jordan Gavaris, der Sarahs homosexuellen Pflegebruder Felix spielt, ist in seiner Rolle genial und eine der wenigen liebenswürdigen Figuren, die die Stimmung in der Serie etwas auflockern. Überzeugend fand ich auch Michael Mando als Vic (Drogendealer und Sarahs Exfreund), und Kevin Hanchard als Polizist Art, der hinundhergerissen ist zwischen seiner Sympathie für Beth und seinem Wunsch, seinen Pflichten nachzukommen. Und dann wäre da natürlich noch Dylan Bruce als Beths Freund Paul, der wirklich sehr schön anzuschauen ist ;).


Fazit

Die erste Staffel von "Orphan Black" ist der packende Auftakt zu einer spannenden und genial konzipierten Krimi-/Drama-/Science-Fiction-Serie, der durch die vielen fesselnden Handlungsstränge, die undurchschaubaren Figuren und vor  allem durch die grandiose Hauptdarstellerin begeistern kann. Man darf gespannt sein, was hier noch kommt. Ich vergebe 4,5 Sterne, weil ich für die kommenden Staffeln noch etwas Luft nach oben lassen muss ;).



 

5 Kommentare:

  1. Wuhuu du hast mir ja erzählt, dass du diese Serie am Stück angucken willst, richtig cool, dass du das jetzt auch durchgezogen hast! Ich muss zwar sagen, anschauen werde ich diese Serie wohl nie, denn Krimizeugs mag ich ja gar nicht und ich bleibe lieber mein meiner "America Horror Story" :P

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    1. Ist PLL nicht auch ein bisschen Krimi? :D
      Uuh, also da gehen unsere Vorlieben definitiv auseinander :D. Mir hat diese eine Folge AHS mit euch für den Rest meines Lebens gereicht xD.

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  2. Gossip Girl ❤
    Ich steh ja gar nicht auf solche Krimiserien und schon gar keine amerikanischen :D Wenn dann nur Tatort oder irgendeine deutsche Krimiserie/film, weil meine Ma das unbedingt einschalten muss :D

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    1. Ich hab noch nie in meinem Leben den Tatort gesehen ^^. Und wenn ich sonst auch nicht von allem amerikanischen Fan bin, muss ich schon sagen: die haben wirklich Talent, was Krimiserien angeht. Die Briten aber auch. Die einzige Deutsche Krimiserie, die ich geguckt habe, war "Der letzte Bulle", aber nach der aktuellen Staffel höre ich da wohl auch auf...

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    2. Wirklich nicht? Das ist ja schon irgendwie deutsche Kultur :D
      Jaa "Der letzte Bulle" habe ich ja auch (zumindest früher) gerne geschaut, aber ich stehe generell nicht soo sehr auf dieses amerikanische Krimizeug - das tun genug meiner Freunde für mich :D

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